Salzterrassen von Pichingoto

23. Juni 2010 von Hans-Jürg

 

An meinem Geburtstag fahren wir von Cusco über eine Hochebene mit Blick auf die gewaltigen, schneebedeckten Fünf- und Sechstausender ins Valle sagrado de los Inkas. Weil uns der Boletero im überfüllten Colectivo von Urubamba aus vergisst, müssen wir ein paar Kilometer wieder der Strasse entlang zurück, um zur Hängebrücke zu gelangen, die uns über den Fluss führt ins Tal mit den Salzterrassen. Dieser Fluss heisst hier Río Vilcanota Panteomampa, später Urubamba und weiter im Norden, bei Atalaya fliesst er mit dem Tambo zusammen und bildet den Ucayali. Südlich von Iquitos vereinigt sich der Ucayali mit dem Río Marañon schliesslich zum Amazonas. Dort sind dann auch die Gewässer des Arajuno, an dem wir zehn Monate lebten, und des Napo, den wir bis nach Coca befuhren, bereits enthalten. Nach etwa 6000 km also fliesst dieser Fluss in den Atlantik und hat dabei einen halben Kontinent durchquert !

Bald hält ein Minibus in der Gegenrichtung und nimmt uns ein Stück mit und anschliessend gehts zu Fuss dem Fluss entlang und später ein Tälchen hinauf zu den Salzbecken. Von weitem sieht es aus wie Schnee aber je näher wir kommen, desto mehr Becken mit unterschiedlichen Salzkrusten entdecken wir. Erstaunlich, dass so weit weg von Pazifik und Atlantik, eine kleines Seitenflüsschen  durch Salzschichten fliesst und hier bis heute in mühseliger Handarbeit Salz gewonnen wird, wenn genügend Wasser in den über 3000 Salzbecken verdunstet ist. Einen Monat dauert es, bis sich in einem Becken eine Salzkruste von etwa 250 kg gebildet hat, für die die Salzabbauer 20 Soles (8 Franken) erhalten. Die Becken werden seit Generationen vererbt.

Wir sind fasziniert von der Anlage, ihrem Licht- und Farbenspiel und von deren Betreibern. Mit Glück erwischen wir ein Taxi, das uns über die andere Route bis zur Hauptstrasse mitnimmt, wo wir im nächsten Colectivo den gleichen Guide, der schon mit uns von Puno nach Cusco gefahren ist, wieder treffen. Diesmal ist er privat unterwegs und wir wissen ja, wie klein die Welt ist.

Wieder zurück in Cusco, essen wir in unserer Lieblingsbeiz Sumac ein feines Znacht.











































 
 
 

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