Puno
Puno
23. Juni 2010 von Hans-Jürg
Von Arequipa fahren wir durch atemberaubende Landschaften über einen 4500 m hohen Pass nach Puno am Titicacasee. Die Stadt ist ganz anders als Arequipa und erst müssten wir uns an die Kälte auf 3800 m gewöhnen. Tagsüber scheint die Sonne intensiv und wärmt. Davon zeugen auch die Solaranlagen zur Warmwassergewinnung auf den Dächern aber nachts kühlt es ab bis unter Null und die Häuser sind natürlich nicht geheizt. Dafür gibt es unzählige Decken im Hotel und Käthys Bettflasche bewährt sich sehr. Nach Sonnenuntergang verkaufen die Indigenas deutlich mehr Stricksachen an die Neuankömmlinge: Alpaca-Pullover, Handschuhe, Socken und Kappen zu Preisen für die man in der Schweiz nicht einmal die Wolle kaufen könnte.
Trotz der extremen Temperaturunterschiede spielt sich auch hier das Leben weitgehend draussen ab. In einer Seitenstrasse warten Schriftkundige vor ihren alten Schreibmaschinen und warten auf Kundschaft, denen sie Briefe tippen. Jeder Taxifahrer ist zugleich auch noch Reiseunternehmer und bietet seine Ausflüge, Hotels und Pauschalangebote an, vor jedem Restaurant buhlt ein Werber mit Menukarte in der Hand um Kundschaft, an jeder Ecke sitzt ein Händler und alle haben in Etwa das gleiche Angebot. Ein Phänomen, das sich durch Ecuador und Peru zieht: anstatt durch ein anderes Angebot aufzufallen, wird die Nachfrage in Läden, Restaurants und Veranstaltern mit immer demselben Angebot xfach aufgeteilt.
Anderntags fahren wir nach zu den Grabtürmen von Sillustani. Die Chullpas waren Mausoleen hoher Persönlichkeiten, immer mit einem Eingang nach Osten zum Sonnenaufgang ausgerichtet. Der Grösste stammt aus der Inkazeit aber viele sind älter und die alten Kulturen hatten ein besonderes Flair für „magische Plätze“. Der Hügel liegt idyllisch an einer Lagune und die Abendsonne taucht die Landschaft in intensivste Farben. Ein Platz für die Ewigkeit.