Machu Picchu

23. Juni 2010 von Hans-Jürg

 

Am Tag vorher fuhren wir per Bus und Zug bis Aguas Calientes, dem „Basislager“ sozusagen, von wo aus die ungezählten Touristenscharen jeweils ihren Besuch starten. Der Inkatrail, die Fussreise bis zum legendären Machu Picchu, ist aber ebenso verstopft und dauert vier Tage mit Touristenführer und Gepäckträgern in schäbigen Sandalen, welche die ganze Ausrüstung mühsam über den schmalen Pfad buckeln.

Wir entschlossen uns also für die Massenvariante der Massenvarianten und standen anderntags auch brav um 4.30 Uhr auf, um auf einen der ersten Busse zu kommen, was wiederum nötig ist, damit man einen der 400 Eintritte auf den Waynapicchu ergattern kann.

Als wir dann zum Busterminal kamen, stand hier um 4.45 Uhr tatsächlich schon eine Riesenschlange deren „Kopf“ offenbar schon seit einer Stunde wartete, um auf den ersten Bus, der um 5.30 Uhr fährt zu kommen. Aguas Calientes ist ein surreales Dorf: tagtäglich stehen hier hunderte von Leuten mitten in der Nacht auf und mit ihnen auch das Hotelpersonal, die Buschauffeure usw.

In Anbetracht dieser Massenhysterie wollte ich eigentlich schon wieder umkehren aber schliesslich lief der ganze Transport dann doch erstaunlich schnell und reibungslos. Um sechs Uhr schritten wir durchs Eingangstor zum Machu Picchu und hatten sogar Eintritte für den Waynapicchu in der Hand und was dann folgte, war überwältigend: der Machu Picchu mag massentouristisch ausgeschlachtet, überteuert und verkommerzialisiert sein aber der Ort ist magisch. Die Morgenstimmung mit Blick über die Ruinenstadt und den steil dahinter aufragenden Waynapicchu ist kolossal. Die ganze Anlage erscheint wie aus einer Vogelperspektive und die Hänge sind rundum so steil abfallend, dass man zeitweise meint, man würde fliegen.

Den Machu Picchu hier als Ganzes zu beschreiben würde jeden Rahmen sprengen und es ist auch schwierig, diese besondere Stimmung dort oben in Worte zu fassen.

Staunend durchschritten wir die Ruinen, rätselten über deren Funktion und Erbauung, versuchten uns vorzustellen, wie sich das Leben hier oben abgespielt haben könnte und amüsierten uns auch ab den Esoterikern, die über den Kraftsteinen brüteten.

Um 11 Uhr konnten wir dann auch noch den steilen Aufstieg auf den Waynapicchu, von wo aus man noch einmal von der anderen Seite auf den Machu Picchu heruntersehen konnte, unter die Füsse nehmen. Man muss ihn gesehen haben ! Hoffentlich können die Fotos einen Hauch von der Erhabenheit dieser rätselhaften Anlage wiedergeben.









































































































 
 
 

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