Arequipa
Arequipa
15. Juni 2010 von Hans-Jürg
1537 übernahmen die Spanier die Inkasiedlung Arequipa und nur fünfzig Jahre später muss die Stadt einen regelrechten Klosterboom erlebt haben. Die beiden bereits bestehenden Kloster waren so überfüllt, dass der Stadtrat beschloss, gleich einen ganzen Stadtteil als Kloster abzutrennen und heute besuchen wir dieses ganze Altstadtquartier als wunderschöne Anlage der einst hier zahlreich und fleissig backenden, waschenden, heilenden, musizierenden und meditierenden Dominikanerinnen. Die Mitgiften der jeweils zweiten Töchter, die ins Kloster gegeben wurden, müssen je nach Familie so reich gewesen sein, dass hier Haus und Hof gehalten wurde, inklusive Dienstpersonal und „Privatbungalows“ für Schwestern aus wohlhabendem Haus.
Das fehlt in unseren Städten: ein Frauen- und ein Männerquartier, wo Ruhe herrscht, ohne Verkehr, Strom, Internet, Telefon, Stress, das man/frau für eine bestimmte Zeit betreten könnte und nach einer Erholungsphase freiwillig wieder verlassen darf.
Die Klosterleute hatten durchaus ein Savoir vivre, wenn wir heute in ihre schönen Ort hineinblicken können und omen est nomen: unter dem klingenden Namen Monasterio de Santa Catalina war sowieso klar, dass hier nur ganz besondere Frauen wirken...
Oft glaubt man sich in Arequipa in Spanien und das geniale Klima mit ungezählten Sonnentagen und trockener, klarer Luft auf 2500 Metern über Meer verleiht dieser schönen Stadt soviel Attraktivität, dass die permanente Erdbebengefahr von ihrer knappen Million Einwohnern dafür offenbar in Kauf genommen wird.